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Gemeinhin mit Lebensenergie übersetzt. Paul Unschuld beschreibt es schlicht mit dem Begriff „Absicht“.

Naikanhō

In den frühen Tagen erlitt der junge Zen-Meister Hakuin (1686-1769) während seines Trainings die „Zen-Krankheit“. Um diese „Krankheit“ zu heilen, besuchte er Hakuyūshi, einen Einsiedler, der in Kita-Shirakawa in Kyoto lebte. Der Einsiedler lehrte ihn eine spezielle Methode namens Naikanhō 内 観 法 (was „Introspektion“ bedeutet), die ihm half, die Krankheit zu heilen. Da die Geschichte von Hakuins Besuch in Hakuyūshi zur damaligen Zeit so populär war, begannen viele Laien diese Methode anzuwenden, um ihre eigene Gesundheit zu bewahren!

Beim Naikanhō legt man sich auf den Rücken, streckt kräftig beide Beine durch und hebt das Becken beim Einatmen an. Beim Ausatmen sinkt es ein Stück zurück, bleibt aber in der Brücke. Dies wird für zehn bis zwölf Atemzüge wiederholt.
Als Anfänger reicht es auch, lediglich beim Einatmen das Becken anzuheben und es beim Ausatmen behutsam abzulegen.
Es können noch weitere Verstärker hinzugefügt werden: Heben des Brustbeins und Strecken der Füße beim Einatmen.

Während des Einatmens wird der Bauchinhalt komprimiert und das venöse Blut über die untere Hohlvene verstärkt zum rechten Herz geführt. Hebt man nun bewusst das Brustbein an wird die Zentralsehne in Längsrichtung ausgerichtet. Dieser Zug wird bis zu den Organen des kleinen Beckens weitergeleitet.
Während des Ausatmens wird die Austreibungsphase des Herzens unterstützt. Das Zwerchfell hebt sich, sodass der Zug im Bauch über die inneren Faszien erhalten bleibt.

Zuletzt bearbeitet am 29. September 2023 um 8:19 Uhr.